Was ist Bildung?
Bildung und Ausbildung seit der Antike

Willkommen zur Ausstellung „Was ist Bildung? Bildung und Ausbildung seit der Antike“. Entdecken Sie, wie Bildungsideale von der Antike bis ins 19. Jahrhundert Wissen, Charakter und Gesellschaft prägten. Anhand unserer Buchsammlung beleuchten wir griechische Philosophie, mittelalterliche Werte, frühneuzeitliche Umbrüche und aufklärerische Visionen vom idealen Menschen.
Unsere Erziehung wurzelt in der Antike, und viele Fächer unseres Kanons stammen aus Athen und Rom. Platon forderte in seiner Politeiaeine Bildung, die eigenständiges Denken und moralisches Handeln fördert. Cicero, Meister der Rhetorik, prägte mit seinen Schriften Generationen von Staatsmännern und Theologen.
Mit dem Ende der Antike verschwand in Europa die klassische Bildung, während sie in Byzanz und der islamischen Welt fortlebte. Kloster- und Domschulen bewahrten Wissen. Ab dem Hochmittelalter wuchsen Buchlernen und Universitäten. Station 2 beleuchtet Thomas von Aquins Summa Theologica und den illustren Codex Manesse.
Der Beginn der frühen Neuzeit brachte Geld und Stadt ins Zentrum der Macht. Fürsten benötigten ökonomisch und juristisch gebildete Höflinge, um ihre Verwaltungen zu professionalisieren. Station 3 zeigt Schwarzenbergs politische Anleitung, inspiriert von Cicero, und den Basler Euklid, Symbol der Bildungsreformen des konfessionellen Zeitalters.
In dieser Station wird Rousseaus Bildungsideal vorgestellt: Erziehung zur natürlichen Entwicklung und Vernunft, um glückliche Bürger zu formen. Es werden historische Bildungskonzepte, Reformpädagogik und staatliche Schulen beleuchtet. Zudem thematisieren Töpffers Reisen im Zickzack Bildung durch Naturerfahrung. Die Gretchenfrage lautet: Ausbildung oder Bildung für eine bessere Welt?
Die Station beleuchtet die Entwicklung der ökonomischen Bildung: von Tugendhaftigkeit und Haushaltskunst im antiken Griechenland über die monetäre Revolution und die Einführung der politischen Ökonomie bis zur Bienenfabel Mandevilles, die Egoismus als Wohlstandsquelle propagiert. Der Fokus liegt auf der Wechselwirkung von Geld, Moral und sozialem Wandel.
Die Station zeigt, wie sich ein globaler ökonomischer Lehrkanon durch drei Schlüsselwerke entwickelte: Mills „Principles of Political Economy“, Marshalls Einführung mathematischer Modelle und Samuelsons standardisierte „Economics“. Sie beleuchtet die Abkehr von politischen Kontexten hin zu abstrakter Modellwelt.
Diese Station widmet sich der Reform der ökonomischen Bildung. Vier Säulen – aktuelle Forschung, gestärkte Methodologie, moderne Didaktik und gesellschaftliche Relevanz – bilden die Grundlage. Beispiele wie das Netzwerk Plurale Ökonomik und Raworths Donut-Modell inspirieren zur pluralistischen Lehre, um globale Herausforderungen kreativ und nachhaltig anzugehen.